Presse

Kanadagänse und die WAZ in Herne
Was die Demokratie beschädigt

19.09.2023
Die BI Wasservögel prüft, eine Beschwerde über die Herner WAZ beim Deutschen Presserat einzureichen

Barbara Merten ist Jägerin und bei der CDU, für die sie im Herner Umweltausschuss sitzt. Jedes Jahr klagt sie über die Kanadagänse in Herne. Die Nachricht in der WAZ von Anfang September ist also  so aktuell wie andere Nachrichten aus dem vorletzten Jahr.

Werden Fake-News in Herne salonfähig?

Aktuell und anders als in den Vorjahren ist aber: Dem „zu viele Gänse, zu wenig Einsatz der BI“, wie Michael Muscheid, leitender Redakteur der Herner WAZ, in seiner Anfrage an die BI Wasservögel vom28.08.2023 jene Stadtverordnete zitiert, die sich über ein „zu viel“ beschwert habe, sind die Parkanlagen und öffentlichen Grünflächen so sauber wie selten, Beschwerden über Gänse in Herne gab es dementsprechend keine.
Dieser Hinweis unsererseits lag dem leitenden Redakteur der Herner WAZ bereits am 28.08.203 zu Beginn seiner aktuellen Recherche über die Gänse in Herne vor, Michael Muscheid unterschlägt aber, diesmal in seinem Artikel vom 5.9.2023, unsere Stellungnahme vollständig. Mehr noch: Chefredakteur Muscheid hat erst nach diesem Hinweis von uns selbst pro-aktiv Aussagen anderer Herner Politiker angefragt und stellt den Sachverhalt, dass nur Barbara Merten wieder einmal das Gänse-Thema reaktiviert hat, verzerrender und generalisierender Weise nun so dar: „Die Herner Politik gibt beim Thema Kanadagänse keine Ruhe“ – Dabei ist es wieder einmal nur Barbara Merten und Michael Muscheid, die das Thema völlig einseitig anschieben.

Seit Jahren verzerrte Darstellung beim Thema Wildvögel in der Herner WAZ

Schon seit 2019  hatten wir die WAZ und auch die Herner Redaktion mehrfach auf redaktionelle Aussagen über Gänse und Krähen, die nachweislich falsch waren, aufmerksam gemacht und eine erheblich verzerrende Darstellung bei den Themen Wildvögel und Verstöße gegen den Pressekodex des Deutschen Presserates angemahnt. Denn: die dramatisierenden und unbelegten Aussagen über Wildvögel im redaktionellen Teil der Herner WAZ werden ergänzt durch ein oftmaliges Unterschlagen unserer Pressemitteilungen. So kennt wohl niemand in Herne Berichte und Bilder von Clean-Ups, die von der BI Wasservögel in den öffentlichen Grünanlagen durchgeführt worden sind.

Schlag gegen bürgerschaftliches Engagement

Die Unterschlagung solcher Pressemitteilungen ist auch ein Schlag gegen die Hernerinnen und Herner, die sich bürgerschaftlich engagieren, indem sie die Stadt bei der Reinigung der Grünanlagen unterstützen – und das in einer Stadt, in der sich der sozialdemokratische OB, Frank Dudda, für Respekt und bürgerschaftliches Engagement einsetzt!

Nur ein Randthema der Herner Politik?

Die Verzerrung, die durch diesen fehlgehenden Journalismus entsteht, scheint auf den ersten Blick nur ein Randthema der herner Politik zu berühren – Doch: ist ein solcher Journalismus in überhaupt einer Form glaub- oder vertrauenswürdig, wenn selbst Pressemitteilungen einer Bürgerinitiative aus dem demokratischen Parteienspektrum von der Herner WAZ unterdrückt werden?

Was die Demokratie beschädigt

Neben dem Glaubwürdigkeitsverlust, den ein solcher, verzerrender Journalismus bewirkt, übt sich der Herner Chefredakteur der WAZ, Michael Muscheid, hier exemplarisch in seinem Aufmacher vom 5.9.2023 darin, gerade eben nicht alle Seiten zu Wort kommen zu lassen.
Alle Positionen einer Diskussion abzubilden, ist aber gerade Kern eines demokratischen Journalismus und die Grundlage demokratischer Prozesse.

Verliererin ist hier nicht nur eine Herner Bürgerinitiative – die Verliererin  ist die demokratische Kultur in Herne, weil durch den hier beschriebenen verzerrenden Journalismus eine demokratische Grundlage ausgehebelt wird, nämlich im demokratischen Diskurs unterschiedliche Positionen auszutauschen.

Was in demokratietheoretischen Debatten gerne als Vierte Gewalt“, bezeichnet wird, nämlich die freie Presse, die als Wächterin über die grundgesetzlich verankerte Informationsfreiheit dieselbe sicherstellt und damit eine demokratie- und staatstragende Bedeutung hat – Verkommt diese hier nicht zu einer beliebigen Willkür?.

Die Bürgerinitiative Wasservögel prüft presserechtliche Schritte und eine Beschwerde beim Deutschen Presserat wegen erheblicher Verstöße gegen Ziffer 1 und Ziffer 2 des Pressekodex durch die Herner Redaktion der WAZ.

16.05.2022
Jagdstatistik zeigt:
Jäger haben Enten-Population in Herne schrumpfen lassen

Die Untere Jagdbehörde, der Fachbereich Stadtgrün und die datenschutzbeauftragte Juristin der Stadt Herne – sie haben „Rücksprache“ gehalten mit der Obersten Jagdbehörde von Nordrhein-Westfalen – und zwar in Sachen Herner Jagdstatistik..
Zuvor hatte die Herner Stadtverwaltung auf eine Anfrage der BI Wasservögel nach dem Umweltinformationsgesetz und dem Informationsfreiheitsgesetz die Aufstellung der Arten von Tieren, die von Jägern jährlich erlegt werden, verweigert.
Es handele sich bei der Art der erlegten Tiere um „personenbezogene Daten“, argumentierte die Stadtverwaltung.
Die Antwort der BI Wasservögel Herne, dass diese Anfrage unter das UIG falle, die Daten zudem nicht als personenbezogen einzustufen seien, blieb lange unbeantwortet.

Anfrage beim Ministerium bringt Licht ins Herner Dunkel
 Die Kursänderung, die Statistik nun doch zu veröffentlichen, wurde offenbar durch die „Rücksprache“ mit der Obersten Jagdbehörde bewirkt. „Rücksprache“ bedeutet, dass Stadt Herne offenbar eine Weisung aus dem Düsseldorfer Ministerium bekommen hat, sich an die gesetzliche Informationspflicht zu halten. Denn nach der Verweigerung der Jagdstatistik durch Stadt Herne hatte sich die BI Wasservögel auch mit der Obersten Jagdbehörde mit der gleichen Anfrage in Verbindung gesetzt.

Stadt Herne wegen Verletzung der Informationsfreiheit in der Kritik
Auffällig ist in der Statistik, dass in Herne bis 2019 auch Enten geschossen wurden. Obwohl die Stadtverwaltung es besser wusste, wurde von der Stadt aber gleichzeitig argumentiert, die Kanadagänse hätten die Enten verdrängt. „Der Fachbereich Stadtgrün vermittelt jetzt mit dem Versuch, die Statistik zurückzuhalten, den Eindruck, genau das verdunkeln zu wollen“, so die BI Wasservögel.
Das „Gänsegutachten“ der Biologischen Station Herne bescheinigt den Kanadagänsen, dass sie weder Teichhühner noch Enten verdrängen, weil sie sich jeweils anders ernähren und andere Brutplätze bevorzugen.
 
Viele Bürgerinnen und Bürger vermissen  gerade die Enten
Im Schlosspark Strünkede werden nur noch eine handvoll Enten gezählt, in den anderen Grünanlagen sieht es kaum besser aus. Der Rückgang der Enten-Population an den Herner Teichen zeigt, wie wichtig es für die Artenvielfalt wäre, die Stock-Ente generell nicht mehr zu bejagen. Um in Herne zu erreichen, dass sich die Enten-Population erholen kann, ist es notwendig, die öffentlichen Grünanlagen zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken zu machen und mit der Umgestaltung der Grünanlagen auch dichte, ufernahe Gebüsche zu pflanzen. Diese Gebüsche sind für Enten wichtige Rückzugsmöglichkeiten für die Brut und gleichzeitig machen diese ufernahen Gehölze das Gelände unattraktiv für Gänse.
Ein weiteres Problem ist die
Altlast der Jagd rund um die Teiche: Weil die verstreuten Schrotkörner aus Blei in erheblichen Mengen seit Jahrzehnten dauerhaft die Gewässer vergiften, ist wahrscheinlich, dass Enten, die sich überwiegend gründelnd aus dem Wasser ernähren, unter diesen giftigen Rückständen leiden.

17.04.2022
Stadt Herne verletzt ihre Informationspflicht

Im März 2022 hat die Herner Bürgerinitiative Wasservögel eine Anfrage bei der Stadt Herne gestellt, um Details zu erfahren, wie und von wem die Jagd auf Wildtiere in Herne ausgeführt wird. Auch sollte die Verwaltung beantworten, aus welchen Gründen es Ausnahmegenehmigungen für die Jagd in so genannten „befriedeten Bezirken“, also auf Friedhöfen und in anderen von Menschen viel genutzten Grünanlagen gibt.
Pikantes Detail: Die Stadt verweigert die Auskunft darüber, wie viele Tiere welcher Art von den Jägern geschossen worden sind. Diese Jagdstatistik wird jährlich erhoben und die Jagdpächter sind verpflichtet, Zahl und Art der erlegten Tiere der Unteren Jagdbehörde zu melden.
Die Anfrage, die auf der Grundlage des Umweltinformationsgesetzes (NRW) und des Informationsfreiheitsgesetzes (NRW) gestellt wurde, sei in dem Punkt der Jagdstatistik nicht zu beantworten, so die Verwaltung, weil „die Art der erlegten Tiere“ den Umstand erfülle, „auf die Jagdpächter zurück schließen zu können“ und die Daten daher „personenbezogen“ seien.

Die Bürgerinitiative geht davon aus, dass es andere Gründe gibt, die Details, welche Tiere  geschossen worden sind, zurückzuhalten: Entweder gehe es dabei um erlegte Haustiere oder um Kanadagänse, vermutet die Bürgerinitiative.
Wochen nach der Anfrage hat einer der Herner Jagdpächter in einem Leserbrief, der in der WAZ veröffentlicht wurde, den Abschuss von Enten und Gänsen in Herne bestätigt. Dabei hatte 2019 der OB, Frank Dudda, und der Verwaltungsrat der Stadt versichert, dass Gänse an den Herner Teichen nicht geschossen werden würden.
Nach juristischer Einschätzung der Bürgerinitiative fallen die Jagdpächter unter § 1 des Umweltinformationsgesetzes und sind damit, ebenso wie die Stadtverwaltung selbst, auch verpflichtet, bei Anfragen dieser Art Informationen weiterzugeben. Wegen dieser Verpflichtung sei der Verweis auf die Schutzwürdigkeit der Daten obsolet. Ob Stadt Herne ein Verfahren vor dem zuständigen Verwaltungsgericht riskiert, bleibt abzuwarten. Eine weitere Frist zur Beantwortung ist noch nicht verstrichen.

03.04.2022
Leserbrief von BI-Teilnehmer Hans B. an die WAZ als Antwort auf einen Beitrag von Jagdpächter Heinz B. aus Herne, ebenfalls in der WAZ ein paar Tage zuvor

Sich ehrlich machen

Ich möchte mich als Mitglied der BI Wasservögel aufrichtig bedanken, dass Jagdpächter Heinz Böckmann in seinem Leserbrief vom 30. März zwei, drei unserer Positionen deutlich unterstreicht: Die öffentlichen Herner Grünanlagen sind von Menschen „stark frequentiert“, schreibt Herr Böckmann. Genau das gilt im Jagdgesetz als Grund für eine jagdrechtliche Befriedung, um nicht unbeteiligte Menschen zu gefährden.
Auch gibt Herr Böckmann als Jäger freimütig zu, dass in Herne Enten geschossen werden. Damit bestätigt er den ökologischen Unsinn der Jagd: Nach Einschätzung der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet steht die Entenpopulation seit Jahren stark unter Druck. Auch dort, wo es keine Gänse gibt, geht die Zahl der Enten zurück. Das Gutachten der Biologischen Station Herne spricht hier eine klare Sprache:  Kanadagänse verdrängen die Enten nicht!
Wenn die Bürgerinnen und Bürger also den Rückgang der Enten an heimischen Gewässern beklagen, wissen wir jetzt, wo die Enten landen: Auf den Tellern der Jäger.

Dass allerdings die offizielle Jagdstatistik auch Teichhühner in Herne als erlegt verzeichnet, ist eine Tatsache und es darf die Frage gestellt werden: Wo leben Teichhühner und Enten? An Teichen oder auf dem Feld? Wo, wenn nicht in den „stark frequentierten“ öffentlichen Grünanlagen haben die Jäger da wohl geschossen? Nochmal, danke für die Ehrlichkeit…

23.03.2022 Pressemitteilung der Bürgerinitiative Wasservögel

Herner CDU versucht einen Schlag gegen bürgerschaftliches Engagement

Im Herner Umweltausschuss war kürzlich die Qualität öffentlicher Grünanlagen einmal mehr ein Thema: Dort beklagte in der Sitzung vom 9.3. die CDU-Frau Barbara Merten, die selbst als Jägerin aktiv ist, die BI Wasservögel sei in den letzten .Jahren nicht in Erscheinung getreten, um die öffentlichen Grünanlagen zu säubern.
Hans-Jürgen Kuhl, Leiter von Stadtgrün, antwortete darauf hin, dass keine Beschwerden über Verunreinigungen bei der Stadt eingegangen seien.
Das ist für die letzten zwei Jahre deckungsgleich mit den Erfahrungen der BI Wasservögel, die seit 2019 kontinuierlich die Stadt bei der Reinigung von Wegen in den Parks und Grünanlagen in Eigenregie unterstützt – in Eigenregie,  weil zahlreiche Kooperations-Anfragen der Bürgerinitiative Wasservögel an Amtsleiter Kuhl  und den Fachbereich Stadtgrün unbeantwortet geblieben sind.
Neben der Unterstützung der Stadt bei der Reinigung hat die BI Wasservögel in den zurückliegenden Jahren auch Bürger, Freibadbetreiber und Planungsagenturen in „Vogelfragen“ beraten, darunter auch die Agentur, an die das Stadtteilprojekt Wanne von Stadt Herne outgesourced wurde.

Schlag gegen bürgerschaftliches Engagement

Grotesk dabei: die CDU-Frau Barbara Merten sieht die BI Wasservögel als verantwortlich für die kommunale Reinigung. Mit ihrer unbegründeten Klage über verschmutzte Wege und über die BI Wasservögel führt sie einen Schlag gegen jedes bürgerschaftliche Engagement, das die Stadt in kommunalen Problemen unterstützt.
Fordert Frau Merten als nächstes, der Tierschutzverein Herne solle den Hundekot aus den Grünanlagen und von den Gehsteigen entfernen?

Da aber keine Beschwerden über Verunreinigungen bei der Stadt eingegangen sind, geht es der CDU-Frau Barbara Merten mit ihrer haltlosen Beschwerde über die BI Wasservögel offenbar um etwas ganz anderes: nämlich um eine Wiederaufnahme der Diskussion über einen „Abschuss“ von Enten, Teichhühnern und Gänsen in den Herner Parks, im Stadtgarten Wanne und im Ostbachtal – Dabei geht es um eine Jagd mit Schusswaffen in unmittelbarer Nähe zu arglosen Bürgerinnen und Bürgern.

Stadt Herne in der Pflicht,

Hier ist die Stadt Herne in der Pflicht, so, wie selbst das Jagdgesetz es vorsieht, für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen und das Jagen in den von Hernern viel genutzten Parks und Grünanlagen endlich zu verbieten. – Bisher dürfen in Herne die Jäger anders als in den umliegenden Städten dort während der Jagdzeiten nach Lust und Laune Tiere schießen, auch und gerade, wenn es für die vielen unbeteiligten Menschen lebensgefährlich und das Jagen ökologisch blanker Unsinn ist.

SPD-Mann glänzt mit Unkenntnis

Die biologische Station Östliches Ruhrgebiet (Herne) hat bereits vor Monaten ein so genanntes „Gänsegutachten“ veröffentlicht, das sich wissenschaftlich auch mit Fragen der Gewässerverunreinigung, Populationsgröße und der Frage der angeblichen „Verdrängung“ anderer Arten durch Kanadagänse beschäftigt.

In profunder Unkenntnis dieses Gutachtens wiederholte Andreas Hentschel-Leroy (SPD) anlässlich der gleichen Ausschusssitzung die lokal kolportierte Fehleinschätzung, nämlich: „Gänse verdrängen die Enten und andere Wasservögel durch eine Überpopulation“.
Das „Gänse-Gutachten“ der Biologischen Station, kommunal in Auftrag gegeben, wissenschaftlich recherchiert und durch eigene Beobachtungen der Biologen unterlegt, widerspricht dem SPD-Lokalpolitiker deutlich.

15.03.2022 Pressemitteilung der Bürgerinitiative Wasservögel zu einer bizarren Initiative im Umweltausschuss


Bizarre Gleichzeitigkeit

In den zurückliegenden Wochen hatten auch die Bürgerinnen und Bürger in Herne viele Sorgen wegen Putins Krieg in der Ukraine und der wachsenden Kriegsgefahr in Europa.
Nicht so die Herner CDU im Umweltausschuss: Dort beklagte in der Sitzung am 9.3. 2022 die CDU-Frau Barbara Merten, selbst Jägerin, die BI Wasservögel sei in den letzten .Jahren „nicht in Erscheinung“ getreten, um die öffentlichen Grünanlagen zu säubern.

Abgesehen davon, dass wir, die BI Wasservögel, noch nie die Herner CDU zu einem Clean-Up eingeladen haben und kontinuierlich die Stadt bei der Reinigung von Wegen in den Parks und Grünanlagen unterstützen, hat auch Hans-Jürgen Kuhl, Leiter von Stadtgrün, bestätigt, dass keine Beschwerden über Verunreinigungen bei der Stadt eingegangen sind.

Wir hatten schon in unserer Stellungnahme vom 6.12.2019, die seitdem auf unserer Webseite zu lesen ist, hingewiesen:
„Die vollständige Arbeit der Stadt wird nicht durch ehrenamtliche Tätigkeit zu ersetzen sein. Oder soll hier bürgerschaftliches Engagement ad absurdum geführt werden? Die Reinigung der öffentlichen Grünanlagen ist und bleibt eine kommunale Aufgabe, auch dann, wenn Bürger sich u.a. auch für die Instandhaltung und Qualität der Grünanlagen engagieren.“
Da aber bis jetzt keine Beschwerden über Verunreinigungen bei der Stadt eingegangen sind, geht es der CDU-Frau Barbara Merten mit ihrer gegenstandslosen Beschwerde offenbar um etwas ganz anderes: eine Wiederaufnahme der Diskussion über einen „Abschuss“ von Enten, Teichhühnern und Gänsen in unseren Parks, im Stadtgarten und im Ostbachtal.

Wer den Abschuss von Wasservögeln in Herne fordert, übersieht, dass die Bürgerinnen und Bürger es generell ablehnen, dass in ihrer unmittelbaren Nähe, dort, wo ihre Kinder spielen und ein wenig Erholung im Freien gesucht wird, scharf geschossen wird.

Hier ist die Stadt Herne in der Pflicht, für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen und das Jagen in den viel genutzten Parks und Grünanlagen endlich zu verbieten. – Bisher dürfen Jäger dort während der Jagdzeiten nach Lust und Laune Tiere schießen, auch und gerade, wenn es für unbeteiligte Menschen lebensgefährlich und das Jagen ökologisch blanker Unsinn ist.

Die neue Initiative der Herner CDU im Umweltausschuss zeigt: Während Millionen Menschen in Europa vor Bomben und Schüssen fliehen, bleibt es wohl eine traurige Gewissheit, dass sich manche Jäger*in in  bizarrer Gleichzeitigkeit um ihre nächsten Abschüsse Sorgen macht .

31.01.2021 Stellungnahme der Bürgerinitiative Wasservögel zur Anfrage der CDU-Fraktion der BV Eickel an die Stadtverwaltung anlässlich der BV-Sitzung vom 4.2.

Meilenweit vorbei

Die CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Eickel sorgt sich um die Singvögel.
Hintergrund sind die angeblichen Sichtungen von „Krähen-Schwärmen“, welche den Singvogelbestand gefährdeten.
Yascha Hoppe (CDU), der eine entsprechende Anfrage an die Stadt formuliert hat, vergisst dabei leider, dass er selbst die Ausgangsfrage erst stellt und diese nicht im geringsten beantwortet ist: Wie viele Krähen sind tatsächlich und wie oft vor Ort. Gibt es überhaupt von Krähen verursachte Schäden in Gärten oder im öffentlichem Grün? Vor der Klärung, ob überhaupt ein Problem besteht, ist es wenig sinnvoll, über „Eindämmen“ zu sprechen.
Wer sich aber um Singvögel sorgt, der muss vor allem andere Fragen stellen: Wie viele Freigänger-Katzen, von denen jede einzelne nach vorsichtigen Einschätzungen jeden zweiten Tag einen Singvogel erlegt, gibt es im Stadtbezirk? Wie viele Singvögel sterben an Insektiziden, die Hobbygärtner im Baumarkt kaufen? Wie viele Vögel verenden vor Autos und, weil sie bei den im Trend liegenden Steinvorgärten noch weniger Lebensraum finden? Wie viele Jungvögel werden wegen des Insektensterbens nicht groß?

All diese Fragen fehlen in der Anfrage der Eickler CDU. Warum? Nach der Stadt und nach Abschuss der Krähen zu rufen, ist so einfach. Da fällt nicht auf, dass dieser „Schuss“ der CDU-Fraktion am Problem meilenweit vorbei geht.

Pressemitteilung zur Qualität der Herner Gewässer
(27.6.2020)

Die erste kleine Hitzewelle des Sommers ist durch. Noch vor der Hitzewelle wurde die Wasserqualität am Ostbachteich als „verbessert“ gelobt (WAZ Herne vom 17.6.2020). Was aber den normalen Temperaturen im Juni zu verdanken war, weniger den städtischen Maßnahmen zur Uferbepflanzung. Es ist sinnvoll, dass sich die Stadt im letzten Jahr entschieden hat, im Dorneburger Park und am vorderen Teich des Ostbachtals die Ufer zu bepflanzen. Nur wird ein Beschattungseffekt noch nicht erreicht, auch werden die kleinen Pflänzchen am Ufer nicht wesentlich dazu beitragen, dem Wasser Nährstoffe zu entziehen.

Fazit: Das Kippen der Teiche und Gräften ist in den letzten Jahren hauptsächlich durch die Hitzerekorde verursacht worden. Entsprechend werden die Gewässer auch wieder kippen, wenn Hitzewellen länger andauern.

Wenn allerdings die Stadt sich weiterhin über das Füttern der Tiere beklagt, sei angemerkt: Die Bürgerinitiative Wasservögel hat der Stadt im letzten Jahr angeboten, mit dem Verteilen von Flyern in den Parks und Grünanlagen die Menschen, die Brot u.a. verteilen, freundlich davon zu überzeugen, dass „Füttern“ unsinnig und schädlich ist.
Auch wurde der Stadt angeboten, beim Abfischen von Laub u.a. zu helfen, um die Gewässer vor Verschlammung zu schützen. 

Der Fachbereich Stadtgrün hat nicht auf die Angebote der BI Wasservögel reagiert.

Pressemitteilung zum Befriedungs-Appell an Parteien, den Rat der Stadt und den Oberbürgermeister (vom 2.2.2020)

Die Liste der Jagdunfälle in Deutschland ist lang. Immer wieder werden Treiber und Kollegen der eigenen Jagdgesellschaft von Jägern getroffen. Die Opfer sind regelmäßig Menschen, die sich unmittelbar in der Nähe der Jagd aufhalten. (https://www.peta.de/jagdunfaelle ) In den öffentlichen Herner Grünanlagen sind Bürgerinnen und Bürger genau das: in der Nähe von Jägern, die scharf schießen. Auch, wenn die Jagdpächter in Herne gerade nicht auf Gänse schießen, jagen sie trotzdem andere Tierarten mit Schusswaffen. Ein skandalöser Zustand in Herne, wo dauernd viele Menschen in den unübersichtlichen Parks unterwegs sind!

Wir haben im Februar 2020 in offenen Briefen an den Herner OB, Dr. Frank Dudda, und die Ratsmitglieder einen Appell gestartet, die Sache an sich zu ziehen und die Befriedung als Ratsangelegenheit  zu entscheiden.

Eine Reaktion ist ausgeblieben. Offenbar ist der Herner Politik egal, dass Herner Bürger im städtischen Naherholungsraum durch Jagen gefährdet sind.


Stellungnahme der BI Wasservögel zur Weigerung der Stadt Herne, ihre Parks zu säubern (vom 6.12.2019)

Die am 5.12.2019 veröffentlichte Entscheidung der Stadt Herne, Kanada- und Nilgänse in Herner Grünanlagen nicht bejagen zu lassen, ist nach Einschätzung der Bürgerinitiative Wasservögel ein richtiger Schritt. … zur ganzen Pressemitteilung


5.12.2019
Dezernent Karlheinz Friedrichs, Amtsleiter Heinz-Jürgen Kuhl und der stellvertretende Amtsleiter Thilo Sengupta geben Maßnahmen zum Gänse-Management bekannt. Siehe auch: Printausgabe der WAZ vom 6.12.


10.10.2019
Die Pressemeldungen der Stadt Herne zum Thema „Gänse“ sind oft und zeitgleich mehrfach unzutreffend. Die Anzahl der Gänse ist der Stadt seit drei Jahren unbekannt, trotzdem behauptet das Presseamt, „die Zahl der Kanadagänse steigt“.
Begriffe wie „invasiv“, „Überpopulation“ oder vermeintlich anzuwendende EU-Verordnungen werden wahllos und gegenstandslos in die öffentliche Diskussion gebracht.

Wahllos? – Oder macht Donald Trumps Umgang mit seinen „alternative facts“ in Herne Schule?
Informieren Sie sich.

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